Die stürmischen Veränderungsprozesse in der Gesellschaft und der  Wirtschaft haben den Blick für die elementaren Prinzipien im Management geschärft. Zukunftsmodelle zeigen eine Entwicklung weg von hierarchischen Strukturen zu mehr dezentralen, partizipativen Organisationsformen. Der spezielle Charakterzug Lernender Organisationen erwächst aus dem dynamischen Zusammenspiel zwischen den Kompetenzen und Wechselbeziehungen der Mitglieder und der Qualität der Führung. Dabei nimmt die Führung eine zentrale Schlüsselfunktion ein, da sie primär für die Aufrechterhaltung systemischer Offenheit und Ausgerichtetheit verantwortlich ist. Fehlt die Funktion der Führung oder wird sie geschwächt, so führt diese Entwicklung zu einer Destabilisierung des ganzen Systems, was sich in der Folge in unterschiedlicher Symptomatik auf den diversen Strukturebenen manifestieren kann.

Der Entwicklungsprozess systemischer Reifeevolution von Einzelpersonen wie auch von Organisationen mit der einhergehenden notwendigen Strukturveränderung bedingt vor allem einen umfassenden Wandel der Führung. Führung und Management sind in diesem Zusammenhang als strukturabhängige komplementäre Funktionen im Rahmen offener Systeme zu verstehen, die in einem Zustand dynamischer Wechselwirkung stehen. Im Lichte dessen geht es nicht lediglich darum, neue Methoden, Prozesse oder Verhaltensweisen innerhalb bestehender Organisationskörper einzuführen, indem man die innere Kultur bestehender Werte, Denkmuster und Traditionen zu reformieren sucht. Die Herausforderung zeigt sich in der Notwendigkeit, grundsätzlich dem Systemwandel des Unternehmens und dessen Umwelt Rechnung zu tragen.